Ein Mann, ein Fahrrad, ein Computer
Ein Mann und sein Fahrrad kämpfen für die Vermessung der Welt. Die Grand Tour hat gezeigt: Ordentliches Kartenmaterial aufzutreiben ist gar nicht so unkompliziert. Gerade von Ländern, die nicht wahnsinnig offen gegenüber ausländischen Touristen sind. Im Iran passt die einzige erhältliche englischsprachige Karte auf ein A3 Blatt, in Turkmenistan gibt es gleich gar keine Karten (fairerweise aber auch nur eine Straße) und in (West-)China verwenden die Leute statt Karten komplizierte Tabellen, in denen den Städtenamen, die jeweiligen Nummerierungen der Straßen zugeordnet sind.
Genauso schlecht schaut die Sache mit GPS-Karten aus – abgesehen davon, dass die für gewöhnlich unverschämt teuer sind, gibt es von einigen Ländern erst gar keine.
Und deswegen gibt es Open Street Map
OSM ist ein Open Source Project, dass schlicht das Ziel hat, eine digitale Weltkarte zu erstellen – unter der freien Creative Commons Lizenz, sodass jeder die Kartendaten speichern, am GPS verwenden und später bearbeiten kann. Klingt cool und ist es auch. Und auf jeden Fall wert mitzumachen!
Während das OSM-Kartenmaterial von Europa nämlich schon hervorragend und detailliert ist, gibt es in Asien doch noch größere weiße Flecken auf der Landkarte. Gerade abseits der Hauptverkehrsrouten.
In den letzten 3 Tagen habe ich deswegen alle unsere GPS-Daten (zum Beispiel von Nebenstraßen in Nordthailand) auf die Server von OSM hoch geladen und als Straßen, Fährverbindungen, usw. in die Karte von OSM eingezeichnet. Das gleiche gilt für gesammelten POIs (Points of Interest) wie Hotels, Botschaften, Gebirgspässe.
Das klingt jetzt ein bisschen NERDig, ist aber – wie alle Open Source-Projekte – eine super Sache. So wie bei die Wikipedia entwickelt sich OSM rasend schnell und wird in einiger Zeit Google Maps und Co überflüssig machen – abgesehen davon, dass OSM weit mehr Möglichkeiten bietet als Google Maps.
Übrigens, unser aktueller Kilometerstand (11.2.2010):
14.547 km gefahren
910 Stunden am Fahrrad
257 Tage unterwegs