Posted on 12.02.09 to news katharina

Ein Hund kam in die Küche…

…und das kann in China böse enden – für den Hund, aber auch alle anderen Beteiligten. Im Süden Chinas, da sollen die Menschen nämlich Hunde essen, vermeldet der Reiseführer. Mit natürlicher Neugier ausgestattet, legen wir uns also auf die Lauer. Was da am Straßenmarkt wie Gulasch aussieht, aber so verdächtig nach Hundepisse riecht, könnte das nicht ein Treffer sein? Wir probieren eine Portion, schmeckt nach Fleisch, aber irgendwie anders als alles Getier, was wir bislang probiert haben. Leider verhindern die üblichen Kommunikationsprobleme mit der chinesischen Marktstandlerin die letzte Gewissheit. Könnte also auch eine Katze gewesen sein.
Weiter auf Hundesuche. Wir müssen nicht lange warten, kommt uns schon das Objekt der Begierde entgegen. Ein Motorradfahrer, seine Fracht am Gepäckträger: ein ganzer Hund, haarlos, tot. Schnell die Kamera gezückt und dieses Ereignis dokumentiert. Aber das war noch lange nicht alles, wie wir bald merken werden. Nächster Schauplatz: der Markt in Yangshuo, so idyllisch zwischen den Bergen gelegen, dass es wohl die touristischte Stadt Chinas ist.
Hier werden dann auch die letzten Zweifler mundtot gemacht. An mehreren Ständen fristen Hunde in Zwingern ihre letzten Stunden. Wir sehen Männer, die einen Hund mit einem Stück Holz erschlagen, sehen Fleischhauer, die Hunde zerteilen, Frauen, die mit Bunsenbrennern die Haare wegschmelzen. So lange, bis ich w.o. geben muss und aus der Markthalle flüchte. Das Hundefleischgeschäft ist hier kein bisschen heimlich, ganz offen wird das für uns so Schauderliche dargestellt. Aber irgendwie keimt der Verdacht, dass wir die erwarteten Gäste einer groß inszenierten Horror-Show sind. Haben wir woanders je einen Markt gesehen, wo Tiere live geschlachtet werden? Und direkt nebenan verkündet ein Imbiss auf einer Tafel „Dog Meat Restaurant“. Auf englisch, der Sprache aller Touristenattraktionen.

Fazit: Solange Reiseführer tote Hunde unter den Sehenswürdigkeiten auflisten und sich sensationslüsterne Touristen wie wir auf die Suche danach machen, wird es dieses Business geben. Gerade im turbokapitalistischen China.

[nggallery id=51]


Subscribe to comments Comment | Trackback |
Post Tags:

Browse Timeline


Comments ( 3 )

Ist ja wirklich schrecklich für eine Vegetarierin und Tierfreundin wie mich!!!
Solche Erfahrungen bleiben euch nicht erspart, wenn ihr eine Weltreise macht. Ich hoffe, dass ihr das ihr das alles verkraften könnt!
Liebe Grüße
Mama Helga

Anonymous added these pithy words on Dez 03 09 at 21:12

Ich habe nicht so ein problem damit, daß chinesen hunde essen, obwohl mir, wie den meisten menschen wohl hunde näher stehen als hühner. Womit ich aber bei diesen bildern ganz große probleme habe, ist, wie die hunde erbärmlich in diese zwinger gepfercht sind. Leider vermute ich, daß ihre gesamte haltung bis zu ihrem tode nicht artgerecht bin.

Ein nachdenklicher fleischfresser

Bernhard added these pithy words on Dez 04 09 at 13:52

Einfach Ekelhaft!

Anonymous added these pithy words on Mai 20 14 at 18:51

Add a Comment


XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>