Fidschi für Umsteiger
Es hat uns auf die Fidschi-Inseln verschlagen. Und zwar ganz einfach deshalb, weil bei der Online-Buchung unseres Fluges nach Amerika die günstigste Variante einen Umstieg in Nadi, Fidschi erfordert. Also, wenn man schon mal da ist, sehen wir uns das etwas näher an. Der erste Eindruck: Ohne Pauschalarrangement gehören wir hier zu den Exoten. Sämtliche urlaubsfreudigen Neuseeländer (3h Flugzeit) und Australier werden direkt zum Transfer auf eine der Resortinseln gelotst. Dort sind dann nur Hotelgäste zugelassen, Fidschianer treten als Personal in Erscheinung oder führen traditionelle Tänze auf.
Dagegen hilft nur – eine Inselumrundung per Fahrrad.
Wir beißen also bei 32 Grad und 97% Luftfeuchtigkeit in den sauren Apfel und brechen gut gelaunt auf. Kokosnusspalmen, Dschungel und wilde Insekten, aber das exotischte an all dem sind eindeutig die zwei Weißen am Fahrrad. Die Fidschianer entlang der Straße begrüßen uns grinsend und winkend, dass hallo „bula“ heißt, haben wir schnell mitbekommen (Ansonsten sprechen die Fidschianer erfreulicherweise alle Englisch, was hier auch Amtssprache ist). Das Klischee „arm, aber glücklich“ scheint sich wieder mal zu bestätigen. Arm sind die Menschen zumindest hier wirklich. Die Dörfer bestehen aus zusammengeschusterten Wellblechhütten, die Dorfläden verkaufen kaum mehr als das Notwendigste, und sind dazu voll vergittert mit nur einer Luke zum Durchreichen der Ware. Und wie überall, wo die Not groß ist, steht die Religion hoch im Kurs. Methodisten, Katholiken, Zeugen Jehovas, Mormonen, Moslems, Sikh, Hare Krishnas, alle sind sie da und haben aus den einstigen wilden Kannibalen fromme Leute gemacht.
Vom Geld, das die Touristen bringen, bekommen die Einheimischen freilich nichts mit. Obwohl die Preise für Übernachtungen in den Resorts relativ hoch sind, liegt der Stundenlohn dort bei etwa zwei bis drei Fijidollar (ca. 1 Euro), erzählt uns ein Fidschianer. Der Rest geht ins Ausland.
Nach einem Tag mitten durch die Armut fällt es schon schwer, danach am Hotelpool zu relaxen. Und so fahren wir immer weiter, rund um die gar nicht so kleine Hauptinsel Viti Levu ergeben sich rund 400km in einer Woche.
Übrigens: In diesem Artikel über ein tropisches Eiland fehlt die lobende Erwähnung das palmengesäumten Traumstrands am türkisblauen Meer. Grund dafür ist, dass wir einen solchen hier nirgends gefunden haben.
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Comments ( 5 )
Bernhard added these pithy words on Apr 12 10 at 07:19Hab geglaubt, dass der fidschi aufenthalt soetwas wie eine regenerationswoche werden sollte, statt dessen wird geradelt.
Naja, ich befürchte, ihr könnt schon gar nicht mehr anders.
christoph added these pithy words on Apr 12 10 at 07:27auch wenn es am ende nur 400km und kaum berge waren, wars eigentlich eine „harte woche“ das nächste mal trainieren wir für das klima hier: am ergometer in der waschküche!
aber in hawaii wird jetzt dann relaxed – vielleicht
JM added these pithy words on Apr 12 10 at 20:51in Fidschi würde ich auch gerne mal umsteigen. 🙂
Hawaii wird zum Teil wieder ein Kulturschock werden, macht euch dort nur schnell aus Honolulu raus, das ist die größte Touristenhölle der Welt.
Anonymous added these pithy words on Apr 18 10 at 07:41Liebe Katharina!
Ich wünsche Dir alles Gute zu Deinem Geburtstag!
Helga
DreadCat added these pithy words on Apr 20 10 at 21:19Hey,
bin *wieauchimmer* auf eurer Seite gelandet… &… Coole Sache!!!! :o) :o) Wünsche weiterhin viele feine Erlebnisse, gute Fahrt, brave Rösser & gute Beine!Viell interessiert sich die Tour ja auch für eure Tour, auch, wenn ihr grad keine Rennräder fahrt… ;o)
*wink*
DC