Posted on 08.18.09 to news katharina

Zuhause in Teheran

Teheran ist ein gigantischer Moloch – das Zuhause von 15 Millionen Menschen und vermutlich ebenso vielen Autos. Öffentlichen Verkehr gibt es kaum, damit man irgendwie vorankommt, wird die Stadt von zahllosen mehrspurigen Autobahnen zerschnitten. Unsere Versuche, sich zu Fuss einen Weg zu bahnen, scheitern kläglich.

So richtig ankommen, das gelingt uns erst am dritten Tag, als uns Leyli und Payam abholen und bei sich zuhause aufnehmen. Ok, die zwei sind 28 und 27, aber schon seit 2,5 Jahren verheiratet und wohnen bei Payams Eltern, ansonsten ist es hier sehr westlich. Im Haus trägt natuülich niemand Schleier, SAT-Fernsehen versorgt mit internationalen Nachrichten und mit Religion hat keiner was am Hut. Die nächsten Tage bleiben wir für diverse Visa-Erledigungen in Teheran und haben es sehr gemütlich mit Leyli, Payam und Freunden und Familie, die ein- und ausgehen. Und fast immer, wenn wir mit Iranern sprechen, ist ein Thema die geplante Immigration. Hier ist nicht die Frage „Wanderst du aus?“, sondern nur „Wohin geht’s bei dir?“ Leyli z.B. wartet auf Ausreise in die USA, wo ihre Eltern seit Jahren leben. Eine andere Freundin geht nach Australien, eine nach Kanada, usw – Europa scheint hingegen fast unmöglich zu sein. Und: Die gehen alle nicht aus wirtschaftlichen Gründen.

Am Ende der Woche haben wir zwar noch immer kein Visum für Turkmenistan, dafür diverse Schah-Paläte besichtigt, das Museum der weltreisenden iranischen Omidvar-Brüder und das National Museum of Iran gesehen, sind mit dem Cable Car auf den Tochal, den Hausberg der Teheraner (bis 3200m, der Gipfel liegt auf fast 4000m) und haben viele wunderbare Abende am Balkon mit Leyli und Payam verbracht.


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Comments ( 2 )

ChU ist der einzige der wie ein Islamist ausschaut mit seinem langen Bart 🙂
Die Leute schauen alle ganz anders aus als als man es uns in den Medieen immer darstellt. So „normal“
Ist wer von euch laufen gewesen daß ihr schreibt „I ran“ – platter Witz, ich weiß, hat trotzdem jetzt sein müssen 🙂
Dafür schreibe ich nichts übers Porzelan .. so jetzt geb ich a Ruh (und fahre auf Urlaub – euch auch weiterthin alles Gute)

JM added these pithy words on Aug. 18 09 at 19:59

bin die uraltfreundin vom onkel christian aus berlin, der mir eure website verraten hat. kann nur sagen – ich find ganz, ganz toll was ihr da macht und die berichte sind sehr gut geschrieben! viel spaß und schöne erlebnisse weiterhin!
lg etschi

etschi added these pithy words on Aug. 22 09 at 17:00

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