Schwimmen mit dem Strom

Nach vier Tagen mit unserer chinesischen Reisegruppe am Yangtse haben wir langsam genug von China – nach zweieinhalb Monaten im Reich der Mitte. Blöd nur, dass es bis zur Grenze nach Vietnam noch 2000km sind und unser Visum nur mehr für ein bisschen mehr als 2 Wochen reicht. Mal abgesehen davon, dass wir auch das Visum für Vietnam noch gar nicht haben und das Wetter immer noch kalt und regnerisch ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir steigen in den Bus und fahren durch eine ohnehin eher öde Gegend 1000km Richtung Süden nach Guilin.

Auf dem weiteren Weg Richtung Grenze steht uns noch einmal ein Fluss im Weg. Der laut Reiseführer über-drüber-super-tolle Li, der so idyllisch ist, dass ihn die Chinesen gleich auf ihren 20-Yuan-Schein gedruckt haben. Diesmal müssen wir aber nur ein paar Kilometer flussabwärts und auf das andere Ufer. Was richtig kitschig und sehr gemütlich mit einem Plastik-Bambus-Floß in 2 Stunden erledigt ist und zum ersten Mal echtes Südostasien-Feeling aufkommen lässt.


Die Ferien des Monsieur Li

Das Wetter in China ist wie Chuck Norris: Es regnet nicht einfach, es fällt Schlamm vom Himmel. Nach ein paar Tagen durch den Schlamm sind wir bereit für Urlaub noch extremer: Eine Kreuzfahrt auf dem Yangzi. Das steht soweit auf dem Programm jeder China-Rundreise. Nur ist das Ausländer-Schiff schon ausgebucht. Also buchen wir 4 Tage Chinesen-Cruise. Fürs halbe Geld der doppelte Spass.

Und so sitzen wir dann die nächsten Tage im selben Boot mit 200 Chinesen, überwiegend Männer mittleren Alters, die alle ausschauen wie die chinesische Antwort auf Norbert Darabos.
Das heißt 72 Stunden Majong-spielen, rülpsen, schmatzen, Kette rauchen, jedes nur erdenkliche Tier – als Leiche oder auch lebend – verspeisen und vor allem röcheln und spucken in alle Richtungen. Und das ganze vorzugsweise im Pyjama.

Aber der Reihe nach:

Unser Schiff besticht durch rustikale Gemütlichkeit: Keine Heizung und Fenster die nicht schließen. Was aber egal ist, da die Fenster, Stichwort Kettenrauchen, ohnehin 24 Stunden am Tag offen bleiben müssen.

Nachdem Fahrräder und wir verschifft sind, geben wir unser selbstbestimmtes Leben bei der Reiseleitung ab und lassen uns in der Chinesenmasse durch den Tag und die eine oder andere Sehenswürdigkeit treiben – zu diesem Zweck und zur Essensbeschaffung legen wir zwei Mal täglich an. Interessanter als chinesische Schluchten und Klöster ist aber ohnehin, 200 Chinesen in den Ferien zu erleben.
Die gesammelten Erkenntnisse:

Chinesen haben kein Privatleben, die Türen zu den 4- oder 6-Mann-Kabinen bleiben gerne offen, um andere am Leben teil haben zu lassen

Chinesen lieben ihre Pyjama so sehr, dass sie sie vereinzelt auch tagsüber auf und abseits des Schiffes nicht ausziehen – was besonders angesichts der Temperaturen von um die 10 Grad beeindruckend ist. In Shanghai wurde (wegen der Weltausstellung im nächsten Jahr) gerade eine Kampagne gegen das Tragen von Pyjamas in der Öffentlichkeit gestartet – der Erfolg lässt wohl noch auf sich warten!.

Chinesen verbringen die Ferien am liebsten mit Majong oder Kartenspielen und rauchen. Gerne auch in Kombination. Und wer kein Spieler ist, singt für die Anwesenden Karaoke.

Chinesen essen gegrillte Schweineschnauzen, gedünstete Hühnerkrallen, süß-saure Kücken am Spieß und kleine Flusskrebse so frisch, dass sie noch leben, bis man sie als chinesische Form der Backerbsen in die Nudelsuppe tut. Und dazu gibt’s Glutamat, das hier so selbstverständlich am Tisch steht wie bei uns Salz und Pfeffer (Wir ordern doch am liebsten Reis mit Tofu – da kann nix schief gehen.)

Chinesen röcheln ständig und spucken noch mehr, drinnen, draußen, morgens, abends, immer und überall – Teppichböden oder in unmittelbarer Nähe essende Menschen sind da kein Hindernis. Auch die Regierungs-Kampagne gegen das öffentliche Ausspucken war wohl nicht so erfolgreich!

Abgesehen von manchen doch sehr gewöhnungsbedürftigen kulturellen Eigenheiten sind die Chinesen aber alles in allem recht umgänglich, zwar recht laut aber selbst alkoholisiert nicht aufdringlich oder gar aggressiv.


Wo die Globalisierung wohnt

Der Weg hinaus aus Chengdu führt durch die Suburbs – und wie es sich für eine Millionenstadt gehört, vorbei an IKEA. Genau, die Chinesen wollen nicht nur die Hersteller von ungefähr 80% der Produkte („made in china“, „made in china“, made in china“, etc.) sein, sondern das Zeug auch kaufen können. Nachdem wir in den letzten Tagen schon in den Genuss von „Western Food“, „Western-style toilets“ und jeder Menge Touristen aus dem Westen gekommen sind, wollen wir uns auch das Möbelhaus näher ansehen. Und, oh Wunder, alles gleich. Am Eingang verlockt das Kinderparadies mit bunten Bällen, in denen prompt chinesische Einzelkinder versinken. Die Treppe rauf geht es erstmal durch diverse Schauräume, gefolgt von der beliebten Möbelfoltermaschine, die die Robustheit des Ikea-Lehnstuhls unter Beweis stellen soll. Am Ende der Standardrunde (blaue Tafeln weisen Weg und aktuellen Standort) wartet wie erwartet das SB-Restaurant. Dort gibt’s natürlich die obligatorischen Fleischbällchen, aber zusätzlich auch noch ein paar chinesische Reisgerichte. Gegessen wird jedoch nicht mit Stäbchen, hier gibt’s wie in den Beispielküchen, durch die wir eben spaziert sind, Messer und Gabel. Ikea scheint ziemlich hip zu sein, der Preis für ein Stück original „schwedische Mandeltorte“ liegt etwa dreimal über dem von einem Dessert im chinesischen Starbucks-Pendant „Maky“ (und dort ist es schon nicht billig).
An dieser Stelle geht es, wie der erfahrene Ikea-Besucher sicher weiß, die Stiege wieder runter, wir passieren Töpfe und Geschirr gefolgt von Servietten und Kerzen. Global verordnete Gemütlichkeit eben. Wir spazieren weiter durch die Wohnwelten, alles genau gleich wie in Wien 22 oder der SCS, und haben schon fast vergessen, dass wir so weit weg von zuhause sind.
Doch dann ist es wieder da: ein Räuspern, ein Würgen, ein Röcheln, und in weitem Bogen schießt die Spucke auf den Vorplatz. Wenigstens der Security-Mann beim Ausgang verweigert die totale Einheitswelt auf konsequente Weise.

PS.: Ja, wir haben auch was gekauft. Fürs Schlafzimmer. Einen aufblasbaren Reisepolster, womit wir jetzt endlich beide den gleichen haben.


Fu Longs neue Heimat

In Wien pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Fu Long, Österreichs Pandabärnachwuchs Nr. 1 quittiert demnächst seinen Dienst im Tiergarten Schönbrunn und wechselt ins Mutter-/Vaterland China. Die Extremreporter von GrandTour.at haben sich exklusiv für ihre LeserInnen in der Chengdu Giant Panda Breeding Research Base umgesehen und geben Antwort auf die wichtigsten Fragen zu Fu Longs Zukunft im Reich der Mitte.

Wo genau wird Fu Long leben?
Riesige Parkplätze, Zutritt nur mit zuvor beantragter Pandacard gegen Vorlage des Reisepasses und mit AAAA die zweithöchste Bewertungskategorie des chinesischen Tourismusverbands, das ist die Chengdu Giant Panda Breeding Research Base, eine Art Zoo exklusiv für Pandabären. Dafür gibt es dann auch Naturinszenierung vom Feinsten: Die Besucher dürfen sich auf Vollplastik-Bänken im Baumstamm-Look ausruhen, auf durchgehend asphaltierten Weg durch den Bambuswald streifen oder am betonierten Ufer der künstliche Seen verweilen.

Wird Fu Long in China endlich eine Freundin kennen lernen?
Mmmh. Freundschaften ja, aber Kontakt mit Pandaweibchen wird es in China eher nicht spielen. Denn die Chinesen setzen voll auf künstliche Befruchtung und haben es damit immerhin geschafft, die Pandabärenpopulation in der Chengdu Base auf mehr als 80 anzuheben. Zahlreiche Sponsoren unterstützen die Pandazucht – anders könnten sich auch Namen wie „Microsoft“ und „New Potential“ für Fu Longs neue Kollegen nicht erklären. Vielleicht wird aber auch Pandadame „Kleenex“ Mutter seiner Nachkommen.

Wird Fu Long zum wirtschaftlichen Aufschwung Chinas beitragen?
Ja. Für umgerechnet stolze EUR 50 kann man Fu Long oder einen seiner Artgenossen streicheln, zusätzlich stellen sich die Pandabären für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung. Dieses Angebot ist der Renner in der Panda Base, Interessierte kommen bereits mit den abgezählten Geldscheinen im Kuvert und nehmen lange Wartezeiten gerne in Kauf.

Ist das nicht alles viel zu fremd für den Wiener Pandabären?
Mitnichten. 90% der BesucherInnen in der Panda Base sind aus dem Westen, hebt Fu Long beim Bambusmampfen mal den Kopf, wird sich ihm also kein unbekanntes Bild bieten. Wer sich selbst umsehen will: Das Sims Hostel in Chengdu bietet geführte Touren um nur EUR 4,50 an, die täglich von etwa 40 jungen Backpackern gestürmt werden.

Nachtrag:
Neuesten Informationen zufolge wird Fu Long am 18.11.2009 das Pandabärenreservat Bifengxia etwa 140km entfernt von Chengdu beziehen. Der Lonely Planet China Reiseführer kann das nur bedingt empfehlen: “…the pandas are housed in concrete „villas“ that look more like bunkers…“



Macht Radfahren eigentlich immer Spaß…?

Es gibt da so Situationen. Man fährt ganz unschuldig durch die osttibetische Graslandschaft: kaum Verkehr, ein paar Falken und ein paar hundert Yaks – ja und noch die paar Wolken am Himmel. Also keine besonderen Vorkommnisse soweit, bis es losgeht, das Hagelgewitter. 15 km bevor wir unser Etappenziel erreichen und weit und breit nicht einmal ein Baum oder irgendwas wo man sich unterstellen könnte. Bin in 3 Minuten ist alles komplett durchnässt. Die nächsten 60 Minuten frieren dann Zehen und Finger zu Klumpen, bis wir endlich in einem Hotel sind. Immerhin ein Hotelzimmer mit Happy End: Das Zimmer ist zwar wie in chinesischen Provinzstädten üblich versifft, hat aber wie in chinesischen Provinzstädten ganz und gar nicht üblich eine richtig heiße Dusche.

Apropos Duschen

Ein paar Tage später. Wir sind endlich runter von den Bergen. Also keine Probleme mehr mit niedrigen Temperaturen. Halbwegs tropisch. Das Wetter eine Mischung aus Smog und feuchter Luft. Und am Ende des Radtages sind wir es auch: Von oben bis unten feucht und unglaublich dreckig.

Vorsicht Klischee!

_mg_7882Alle Unvoreingenommenheit hilft nichts. Ausnahmslos alle Tibeter, die uns begegnen, entsprechen genau den Vorstellungen, die man in Europa von ihnen hat: freundlich, immer gut gelaunt und unglaublich spirituell. An allen Ecken und Enden des Dorfes wird gebetet, meditiert oder eine Gebetsmühle bearbeitet.

Nur ein Klischee stimmt nicht:

Von der „Unterdrückung“ der Tibeter durch die Chinesen ist zumindest hier außerhalb des eigentlichen Tibet nichts zu bemerken. Allen Anschein nach leben die Tibeter in den doch recht abgeschiedenen Dörfern weitgehend unbehelligt von chinesischen Behörden. Selbst der Wiederaufbau einiger während der Kulturrevolution zerstörter Tempel wird offiziell unterstützt. Und zweisprachige Ortstafeln sind sowieso eine Selbstverständlichkeit (Man denke an Kärnten oder das Verbot der kurdischen Sprache in der Türkei).

Das gleiche gilt im Übrigen für die Huis. In jedem Dorf steht eine Moschee (oft Seite an Seite mit einem buddhistischen Tempel). Ob die Huis aber nun drei oder fünf mal am Tag dorthin beten gehen, scheint keine Behörde zu interessieren – solang der Imam nicht zum heiligen Krieg oder der Abspaltung von China aufruft. Aber das dürfte angesichts des sehr gemäßigten Islam, den die Huis leben, ohnehin kein Thema sein.

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Tibet medium – Langmusi

Der Plan, Richtung Süden zu fahren – auf dass es wärmer wird – geht nur anfangs auf. Je weiter wir kommen, desto höher geht es wieder hinauf. Und schwuppdiwupp sind wir wieder konstant über 3000 Höhenmeter und es ist wieder recht frisch. Je höher wir hinauf kommen, desto weniger muslimisch und desto mehr tibetisch wird es. Langsam, aber sicher, weichen die Moscheen den buddhistischen Tempeln. Bis wir nach ein paar Tagen durchs Grasland schließlich in Langmusi landen. Ein tibetischer Bilderbuchort. Auf 3000-4000 Einwohner kommen an die tausend Mönche. Wir sind ohnehin ein bisschen radfahrmüde und gönnen uns 3 Tage, Touristenprogramm – und davon gibt es hier einiges. Am ersten Tag stapfen wir – das geht gleich vom Hotel weg – 800 Höhenmeter auf unseren ersten 4000er. Nach nicht ganz vier Stunden aufstieg sind es am Gipfel dann exakt 4114 Meter. Für tibetische Verhältnisse ein Hügel, für Möchtegern-Alpinisten wie uns reicht das für den ersten Muskelkater nach Monaten. Am zweiten Tag gehen wir es ein bisschen gemütlicher an und schauen bei den örtlichen Thermalquellen vorbei. Da die aber gerade sehr gut besucht sind und unser Hotel ohnehin eine Dusche mit Heißwasser hat, überlassen wir das planschen den Tibetern. Dann geht es weiter durchs tibetische Grasland – eh klar Richtung Süden.


Auf der Straße nach Süden

Kurz nach Xining machen wir eine scharfe Rechtskurve Richtung Süden. Nach einem kurzen Abstecher zum Geburtshaus des Dalai Lama (das aber derzeit für Besucher geschlossen ist, photographieren ebenfalls verboten) fahren wir am Ostrand des Himalaya-Massiv Richtung Süden. Es ist immer noch bergig aber trotzdem angenehm zu fahren. Das Klima ist deutlich milder und die Täler sind plötzlich unglaublich dicht besiedelt. Zum allergrößten Teil mit Huis (ethnische Chinesen muslimischen Glaubens), einigen Tausend Salar (von den Huis dadurch zu unterscheiden, dass sie uns am Straßenrand nicht auf Chinesisch, sondern einer Art Türkisch ansprechen) und vereinzelt Tibetern.
So wie die Tibeter auch sind die Huis im allgemeinen zurückhaltend, freundlich und immer hilfsbereit. Und mit dem Islam scheinen sie es auch nicht ganz so streng zu nehmen. Die Männer tragen zwar die für gläubige Muslime typischen weißen Kappen, trinken aber trotzdem Bier. Die Frauen tragen typische, an Ritterhelme erinnernde, schwarze Schleier. Man hat aber den Eindruck, dass das eher aus Tradition geschieht, denn religiös motiviert zu sein – abgesehen von den Kopfbedeckungen sind sie sonst nämlich relativ „freizügig“ gekleidet und anders als etwa im Iran oder im Osten der Türkei auch im Dorfleben sehr präsent.
Einziger echte Hinweis darauf, dass wir uns mitten in China in einer muslimischen Gegend befinden, bleibt die Tatsache, dass uns um 6 Uhr früh der Muezzin aus dem Schlaf weckt.


10.000 Kilometer

tachoSo schnell (oder auch langsam) kann’s gehen. Nach genau 5 Monaten „on the road“ zeigt der Tacho 10.000km. Wenn das nicht mal ein Anlass ist, unsere Statistik auf Vordermann zu bringen.

Die Grand Tour in Zahlen

Tage:152
Kilometer:10.047
Netto-Fahrzeit: 617 Stunden
Höhenmeter: ca. 60.000
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,3 km/h
Tage am Rad: 109 (92,62km/Tag)
Pausetage: 43
Fahrradstürze: 5 (Christoph) + 3 (Katharina)

Kilometer nach Monaten:
Juni: 2440km, 157h
Juli: 1791km, 115h
August: 1364km, 78h
September: 2202km, 131h
Oktober: 2201km, 136h

Pannen
1x Halterung für Lenkertasche gebrochen
1x Schraube am Lowrider gerissen
1x Reifen Karkasse gerissen (Produktionsfehler, wird von Schwalbe ersetzt)
1x Platten im Schwalbe-Reifen
3x Platten im chinesischen Ersatzreifen
2x Ventil abgerissen

Verschleiß
4 Ketten
je 1 Satz Bremsbeläge
2 Flaschen Kettenöl
1 Satz Schuhplatten für Klickpedale
3 Hosen durchgewetzt
1 Paar Radhandschuhe durchgewetzt
diverse Löcher in den Socken
1 kaputter Zippverschluss am Zelt
2x Platten in der Schlafmatte

Verloren
1x Handtuch
1x Fleeceweste
1x Sonnenbrille
1x Sonnencreme
2x Haarshampoo

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Being in Xining

Nach gut 3 Wochen Radfahren im Hochgebirge (zumindest für österreichische Verhältnisse) macht sich Müdigkeit breit. Die Beine sind bleischwer, der ganze Körper wie Flasche leer.
Gerade rechtzeitig können wir einen Tag lang auf knapp über 2000 Höhenmeter runterrollen und machen in Xining ein paar Tage Pause. Die letzten 3000km, die wir jetzt schon in China unterwegs sind, waren ja überraschend menschenleer. Wenn man so durch die Wüste und die Berge radelt fragt man sich unweigerlich, wo sich all die 1,2 Milliarden Chinesen verstecken. In den letzten 5 Wochen sind wir gerade mal durch zwei nennenswerte Städte (Kashgar und Golmud) gekommen – beide mit ca. 250.000 Einwohnern.

Die Antwort ist, dass 90% der Bevölkerung Chinas in der östlichen Hälfte des Landes leben. Und Xining ist der erste Vorgeschmack. 2 Millionen Menschen leben hier. Die erste echte Großstadt mit Hochhäusern, Shoppingcentern, Kentucky Fried Chicken und einem Hostel mit einem Haufen westlicher Touristen, die alle hier in den Zug nach Tibet steigen!
Xining selbst bietet wenig Sehenswürdigkeiten, ist aber insgesamt eine sehr entspannte, fast gemütliche Stadt. Wir tun, was getan werden muss: Wäsche waschen, neue Ketten auf die Räder, Zahnarzt, gut essen und 3 Tage faulenzen!

Morgen früh machen wir dann eine scharfe Rechtskurve Richtung Süden. Auf dass es in absehbarer Zeit wärmer wird!

Xining bei Tag…

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…und bei Nacht

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