Race Across America – Etappe 1

Nach vier Tagen in L.A. brechen wir auf Richtung nach Hause. Der Flug von New York nach Europa ist schon gebucht, das Rennen kann los gehen.
Anfangs noch durch endlose Suburbs, sind wir nach zwei Tagen doch recht unvermittelt inmitten der Natur. Zuerst im Joshua Tree National Park, wenig später mitten in der Mojave-Wüste. So dicht bevölkert L.A. ist, so einsam ist es hier. Wer hätte gedacht, dass es in den USA Gegenden gibt, wo man über 200km an keinem Cola-Automat vorbei kommt?
Ich auf jeden Fall nicht! Und so passiert mir dann – obwohl wir schon einige tausend Kilometer durch Wüste gefahren sind – wieder mal der Kardinalfehler Nr. 1. Zu wenig Wasser mit, zu wenig getrunken. Am zweiten Tag in der Wüste hol ich mir mal gleich wieder einen ordentlichen Sonnenstich, bevor mich endlich an einer Tankstelle ein 64oz Bottich Cola rettet und ich mit Kopfschmerzen, Magenkrämpfen und Schüttelfrost ins Zelt fallen kann.

Grundsätzlich ist – auch wenn sich das keiner vorstellen kann – in der Wüste fahren aber super: Man sieht immer schon lange im voraus wie es weiter geht, kaum eine Kurve wirft dich aus der Bahn, nichts lenkt ab und über den Verkehr muss man sich auch keine Gedanken machen.
Nach 3 Tagen Mojave kommen wir für einen Tag durch Nevada und – wie könnte es anders sein – in die Glücksspielmetropole Laughlin, bevor es weiter geht nach Arizona.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass die Amerikaner bis jetzt durchaus ihren Klischees gerecht werden. Und uns mit offenen Armen aufnehmen. Besonders zu erwähnen sind Betty, die mitten am Highway stehen bleibt, uns mit frischem Wasser versorgt und mit uns gemeinsam für eine sichere Weiterfahrt betet. Auch sehr freundlich war Flemming, der uns – nachdem wir ihn nach dem Weg zum Campingplatz gefragt haben – gleich zu sich nach Hause einlädt. Um uns dort in die gut gehüteten Geheimnisse der amerikanischen Innenpolitik einzuweihen. Welcher Europäer weiß schon, dass Barack Obama in Wirklichkeit ein Kommunist ist, der gerade dabei ist, nach Vorbild der SS eine Geheimpolizei aufzubauen. Und das alles, obwohl er nicht einmal amerikanischer Staatsbürger ist!

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L.A. drive thru

L.A. wartet mit keinerlei Überraschungen auf. Es ist genau so wie erwartet. Vom Flughafen fahren wir zu Katharinas Freunden, bei denen wir für ein paar Tage unterkommen, in die Vorstadt: 80 Kilometer!
Und so ist auch die ganze Stadt: gigantisch! Durchzogen von 6- oder 8-spurigen Straßen durch Wohn- oder Industriebezirke, ohne dass ein Unterschied zu erkennen wäre.

Eigentlich gäbe es ja doch so das eine oder andere anzusehen in L.A. Da aber alles so unglaublich weit auseinander liegt, beschränken wir uns auf die Walt Disney Music Hall, den Hollywood-Boulevard und Venice Beach.

Sonst keine besonderen Vorkommnisse in L.A.:

der öffentliche Verkehr ist selbst für Buddhisten ein Geduldspiel

die komplette Stadt ist zweisprachig in Englisch und Spanisch

auf der Straße laufen Menschen in Star Wars Kostümen herum

„historische“ Gebäude gibt es keine – stattdessen stehen dort wo es solche Gebäude einmal gab Schautafeln mit Fotos vom Abriss dieser oder jener Kirche, Baseball-Stadion, etc.

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From L.A. to Hofburg

konsulIn L.A. geht’s als erstes mal gleich vom Flughafen aufs österreichische Konsulat. Zwar scheint in Österreich ja gerade nicht oder ungültig zu wählen groß im Trend zu sein. Wir wollen dann aber doch tun, was in unserer Macht steht, damit man sich auch in den nächsten 6 Jahren im Ausland für den österreichischen Pass nicht mehr als nötig genieren muss.

Das Konsulat ist – für hiesige Verhältnisse – auch gar nicht weit weg vom Flughafen: 25km. Und das nur Stadt.

Nach 2 Stunden kommen wir in eine kleine österreichische Enklave im 5. Stock eines Bürogebäudes. Dass wir hier in einem Stück Heimat sind, verrät schon bevor wir an der Reihe sind das wiehern des österreichischen Amtsschimmels am Schalter: „Also na, ohne beglaubigte Übersetzung, können ma da gar nix machen.“

Wir haben mehr Glück. Die beim magistratischen Bezirksamt Leopoldstadt beantragten Wahlkarten sind tatsächlich und rechtzeitig angekommen und wir gehören damit zu den fünf Personen die das Wählerverzeichnis L.A. auflistet. (Arnold Schwarzenegger steht übrigens nicht drauf!)

Und weil die Wahl des geringsten Übels ja diesmal nicht schwer fällt, ist der Rest schnell erledigt. Also Kreuzerl gemacht und ab in die Diplomaten-Post.

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Zwischenlandung Nr.2 auf Hawaii

Wie schon Fidschi hat sich auch Hawaii einfach aufgedrängt. Wenn das Flugzeug schon zwischenlandet, drehen wir doch gleich eine Runde in Hawaii. Leider nur auf einer Insel. Die Fähre nach Maui und Big Island ist vor einem Jahr in Konkurs gegangen. Und auf die anderen Inseln zu fliegen ist uns dann doch zu aufwendig (und teuer).

Schon im Flugzeug erfüllt Hawaii alle Klischees. Neben uns sitzt ein braun gegerbter 50er in Badehosen und Red Bull-Kapperl (natürlich verkehrt herum). Wie sich nach ein bisschen grübeln herausstellt, ist der alberne Kerl Robbie Naish – also wirklich der Inbegriff des Hawaiianers. Surfer und ein bisschen zu alt.
Apropos alt: Wir haben auch beide Geburtstag – und das ist in Hawaii gleich mal halb so schlimm. Der Durchschnitts-Hawaiianer ist nämlich Middle-Class-Pensionist um die 80. Da kommt man sich selber gleich viel jünger vor.

Ansonsten bietet Hawaii alles was man sich von Hawaii erwartet:

Wellen
naturlässige Surfer an jeder Ecke
Obama-Souvenirs
omnipräsente Hawaiihemden (egal ob an Pfarrern, Busfahrern oder Politikern)
Deutsche

Und Sachen die man sich von Hawaii weniger erwartet:

eine Mormonen-Stadt in der es im Supermarkt keinen Alkohol zu kaufen gibt
Obdachlosen-Siedlungen am Strand
Chinatown
Marihuana
Seerobben
Regen

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Fidschi für Umsteiger

Es hat uns auf die Fidschi-Inseln verschlagen. Und zwar ganz einfach deshalb, weil bei der Online-Buchung unseres Fluges nach Amerika die günstigste Variante einen Umstieg in Nadi, Fidschi erfordert. Also, wenn man schon mal da ist, sehen wir uns das etwas näher an. Der erste Eindruck: Ohne Pauschalarrangement gehören wir hier zu den Exoten. Sämtliche urlaubsfreudigen Neuseeländer (3h Flugzeit) und Australier werden direkt zum Transfer auf eine der Resortinseln gelotst. Dort sind dann nur Hotelgäste zugelassen, Fidschianer treten als Personal in Erscheinung oder führen traditionelle Tänze auf.

Dagegen hilft nur – eine Inselumrundung per Fahrrad.

Wir beißen also bei 32 Grad und 97% Luftfeuchtigkeit in den sauren Apfel und brechen gut gelaunt auf. Kokosnusspalmen, Dschungel und wilde Insekten, aber das exotischte an all dem sind eindeutig die zwei Weißen am Fahrrad. Die Fidschianer entlang der Straße begrüßen uns grinsend und winkend, dass hallo „bula“ heißt, haben wir schnell mitbekommen (Ansonsten sprechen die Fidschianer erfreulicherweise alle Englisch, was hier auch Amtssprache ist). Das Klischee „arm, aber glücklich“ scheint sich wieder mal zu bestätigen. Arm sind die Menschen zumindest hier wirklich. Die Dörfer bestehen aus zusammengeschusterten Wellblechhütten, die Dorfläden verkaufen kaum mehr als das Notwendigste, und sind dazu voll vergittert mit nur einer Luke zum Durchreichen der Ware. Und wie überall, wo die Not groß ist, steht die Religion hoch im Kurs. Methodisten, Katholiken, Zeugen Jehovas, Mormonen, Moslems, Sikh, Hare Krishnas, alle sind sie da und haben aus den einstigen wilden Kannibalen fromme Leute gemacht.

Vom Geld, das die Touristen bringen, bekommen die Einheimischen freilich nichts mit. Obwohl die Preise für Übernachtungen in den Resorts relativ hoch sind, liegt der Stundenlohn dort bei etwa zwei bis drei Fijidollar (ca. 1 Euro), erzählt uns ein Fidschianer. Der Rest geht ins Ausland.
Nach einem Tag mitten durch die Armut fällt es schon schwer, danach am Hotelpool zu relaxen. Und so fahren wir immer weiter, rund um die gar nicht so kleine Hauptinsel Viti Levu ergeben sich rund 400km in einer Woche.

Übrigens: In diesem Artikel über ein tropisches Eiland fehlt die lobende Erwähnung das palmengesäumten Traumstrands am türkisblauen Meer. Grund dafür ist, dass wir einen solchen hier nirgends gefunden haben.

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Das müsst ein schlechter Radler sein, dem niemals fiel das Wandern ein.

Nach vier Wochen am Rad quer durch Neuseeland wird es zum Abschluss mal Zeit für was anderes. Wir entscheiden uns gegen Heli-Cruise, Kajaking, Sky Diving, Bungee-Jumping, Zorbing, Tubing, Splashing, Swooshing und was die erlebnisorientierte Draußen-Industrie Neuseelands sich noch so hat einfallen lassen! Wir gehen einfach mal wandern.
Am Programm steht die Durchquerung des Tongariro-Nationalpark über zwei Vulkane: 20km mit ca. 1000 Höhenmetern. Als Turnschuh-Alpinisten können wir natürlich nicht einschätzen was das heißt – klingt aber nicht so arg.

Und außerdem ist in Neuseeland sowieso alles, was sich Adventure nennt, ein kinderwagentauglicher Asphaltweg durch die Botanik. Und ausgebrochen sind die Vulkane auch schon länger nicht mehr – außerdem blubbert es in dieser Gegend manchmal auch einfach in Gatschlöchern direkt am Straßenrand oder es stinkt ein bisschen aus der einen oder anderen Felsspalte nach Schwefeldampf. Aber alles kein Grund zur Panik.

Das auf den Berg gehen beginnt gleich mal schlecht. 6 Uhr aufstehen – da ist er wieder, der Grund, warum ich das zuhause nicht mache. Sonst alles wie erwartet. Es geht flott auf einem Holzsteg Richtung Vulkan. Wir überholen ein paar Japaner in Sandalen.

Wider Erwarten endet der Holzsteg nach zwei Kilometern. Und was dann kommt ist echtes Bergwandern 3 Stunden lang einen schmalen Weg hinauf. Und auch sonst ist alles da, was zur Mountain-Adventure-Experience – wie der Neuseeländer sagen würde – gehört. Das Wetter schlägt um: Regen, stürmischer Wind und dichter Nebel. Ich vermisse die Handschuhe, die ich vor einigen Tagen irgendwo liegen gelassen habe.
Vom Gipfel haben wir im Nebel dann relativ wenig. Es ist aber eh recht unangenehm kalt, also schnell auf der anderen Seite über ein Geröllfeld wieder hinunter. Vorbei an Kraterseen und über Hochebenen, Pause machen wir erst in der neuseeländischen Variante einer Almhütte.

7 Stunden später:
Mit dem vielen rauf und runter sind wir um ca. 50 Jahre gealtert. Die nächsten drei Tage kann ich dank Muskelkater in so ziemlich jedem Teil der Beine kaum aufs Rad steigen, geschweige denn gerade stehen! Die einzige Bewegung, die halbwegs ohne Schmerzen funktioniert, ist radfahren – vier Tage geradewegs nach Auckland, um den Flug nach Fidschi zu erwischen.

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Operation am offenen Herzen

Für so ein Reiserad ist ja grundsätzlich mal nur das Beste gut genug – man will ja nicht irgendwo mit einer kapitalen Panne liegen bleiben.
Deswegen sind unsere Rahmen – das Herzstück jedes Reiserads – auch aus Edelstahl und unkaputtbar – theoretisch. Praktisch sind sie so stabil wie dereinst die VOEST. Auch ein sauteurer, handgeschweißter Stahlrahmen geht irgendwann kaputt. Manchmal ist irgendwann schon nach kaum 3 Jahren und nicht mal 30.000km.
Irgendwo, irgendwann ist Wasser ins Sitzrohr gekommen und hat das Röhrl einfach von innen durchgerostet.
Immerhin lässt sich Stahl (anders als Aluminium) relativ problemlos wieder schweißen. Für jemanden, der das kann. So wie Scott von Myriad Engineering in Wellington. Ein Mann, der den Schweißbrenner führt wie sonst nur Dr. Ross das Skalpell.

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Nach dem der Lack vom Rahmen ab ist, ist schnell klar. Das ist nicht einfach ein Riss im Rohr, sondern ein rohrtechnischer Herzkasperl. Alle paar Zentimeter ein kleinerer oder größerer Riss.

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Scott redet nicht lang herum: Da hilft nur eine Transplantation. Also altes Sitzrohr rausgeschnitten.

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Neues Sitzrohr (statt italienischen Dedacciai Superedel-Edelstahl, setzen wir diesmal auf ein neuseeländisches Wasserrohr) eingeschweißt.

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Noch ein bisschen Lack drüber – und fertig.

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Tragisch ist, das meine 50-Euro Salsa-Sattelstütze ein paar Zentimeter opfern muss, um wieder ins Rohr zu passen. Von Herztransplantationspatienten hört man ja, dass sie nach der OP fitter sind als zuvor – hoffen wir das beste!

Radfahren pur

Mittlerweile sind wir knapp über 300 Tage unterwegs – länger waren wir beide noch nie von Wien weg. Und länger sind wir wohl noch nie in einem Jahr am Fahrrad gesessen. Weil die Frage so gerne gestellt wird: Ja, das Radfahren macht uns noch immer Spaß. Und in Neuseeland ganz besonders, weil uns hier nichts anderes ablenkt. Hier gibt es weder alte Tempeln noch sonstige historische Gemäuer – die Engländer haben erst vor etwa 150 Jahren begonnen, ihre Spuren zu hinterlassen und da die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, auf Holzbau gesetzt haben, ist hier auch nichts übrig geblieben. Gesundheitlich haut’s jetzt auch endlich hin, seit wir Asien verlassen haben, haben sich unsere Mägen zusehends beruhigt.

Das heißt, wir können echt mal Gas geben. Seit wir am 28. Februar in Christchurch gestartet sind, haben wir 2200km erradelt und dabei einmal die Südinsel gegen den Uhrzeigersinn umrundet, mit der Fähre auf die Nordinsel übergesetzt und halten jetzt ungefähr bei der Mitte der Nordinsel und bei gesamt 17.200km. Wir waren bis auf einen Pausetag in Queenstown jeden Tag am Sattel – bei Sonnenschein, Regen, Gewitter, Hagel, Orkan. Mitunter auch alles an einem Tag.

Ja, ok. Langsam machen sich ein paar Ermüdungserscheinungen breit, aber da kommen unsere Pläne für den Ostersonntag gerade richtig: Mit dem Flugzeug geht es weiter auf die Fidschi-Inseln, wo wir die Beine für eine gute Woche hochlegen und ruhen lassen werden. Und wenn das immer noch nicht reicht, haben wir noch eine weitere Woche auf Hawaii (juchu!), bevor wir am 23.4. in L.A. landen.

Und dort können wir dann noch mal richtig Gas geben auf der Zielgeraden der Grand Tour. Platz wäre auf jeden Fall genug.

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Mitten in Mittelerde

Man kommt in Neuseeland nicht herum um „Herr der Ringe“. An jeder Ecke behauptet ein Ort, dass genau hier diese oder jene Szene aus Mittelerde gedreht wurde. So ganz haut das aber zu Anfang nicht hin. Ganz abgesehen davon, dass nirgends Hobbits oder andere Witzfiguren aus Erdlöchern springen, ist Mittelerde meiner Erinnerung nach nicht zur Gänze mit kilometerlangen Zäunen durchzogen.

Der Eindruck ändert sich, als wir – wieder am Weg Richtung Norden – einen Abstecher weg von der Küste durch die Wildnis nehmen. Und jetzt sind wir wirklich mitten drin in Mittelerde. Zum ersten mal in zwei Wochen ein Flecken neuseeländisches Land ohne Zaun drum herum.
Zwei Tage raue Natur mit abwechselnd Regen, Hagelschauer, strahlendem Sonnenschein, stürmischem Wind (dankenswerter Weise von hinten) und Temperaturen um die fünf Grad. Eben ganz Mittelerde.

Für Autos endet die Schotterstraße nach 100km am Wakatipu-See. Uns aber bringt das Touristendampfschiff über den See direkt in das Ischgl Neuseelands, nach Queenstown.

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Die Ausländer sollen sich anpassen

img_0271Als ÖsterreicherIn kennt man das ja. Neu ist nur, dass in diesem Fall wir die Ausländer sind und uns anpassen müssen – an den westlichen Lebensstil und seine Kehrseiten: Ordnung muss sein, Regeln sind da, um befolgt zu werden, ohne Ausnahme!

Während das Zusammenleben in Asien auf gegenseitiger Toleranz beruht, lautet das Stichwort für den Westen offensichtlich Rücksichtnahme. Und weil das Vertrauen in die Rücksicht wohl doch nicht so groß ist, organisiert sich die Gesellschaft über Schilder. Verbotsschilder oder Hinweisschilder, an jeder Ecke von Neuseeland eines. „Hier nicht mit dem Auto wenden“, „keine Fotos von den Pinguinen“, „Müll nicht zurücklassen“, „Müll trennen“. Sogar über dem Wasserhahn steht, dass man ihn nach dem Händewaschen wieder abdrehen soll. No na!

Aber am erstaunlichsten finden wir, mit welcher Begeisterung die Leute dabei sind, wenn es um Verbote und ihre Einhaltung geht. In der Gemeinschaftsküche eines Hostels wird zum Beispiel per Schild an sich Selbstverständliches eingemahnt: „Mama streikt heute, wascht euer Geschirr bitte selbst ab.“ Das finden Gäste aus aller Welt offensichtlich so lustig und wichtig, dass der Satz in etwas 30 Sprachen (einschließlich Steirisch und Latein) übersetzt wurde. Genauso wie das Schild daneben, das klar stellt, dass jeder, der sein Geschirr nicht abwäscht, sofort mit Polizeigewalt und ohne jegliche Ausnahme aus dem Hostel geschmissen wird. Wir sind wieder im goldenen Westen.

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